Wie kann es sein, dass ich dich so vermisse?
Deine Umarmung, deine Nähe, deine Küsse?
Dieses Gefühl fehlte dir ja offenbar
schon als alles offenbar noch gut war.
Eigentlich habe ich keinen Grund zu trauern,
dennoch lieg' ich hier, um mich zu bedauern.
Um in Selbstmitleid zu versinken,
und beinahe regelrecht zu ertrinken.
Das ist doch eigentlich so gar nicht meine Art,
mit meinen Gefühlen bin ich doch sonst recht hart.
Es ist schon seltsam was das alles mit mir macht,
besonders Morgens, Mittags, Abends, in der Nacht.
Zusammen, dachten wir, wir können fliegen,
ließen uns von keinem unterkriegen.
Ich zumindest habe das immer geglaubt,
doch du hast mich meiner Illusion beraubt.
Dafür, denk' ich, gebührt dir mein Dank,
du gabst mir das Gegengift zum Trank.
Dem Trank der die Sinne vernebelt
und jegliches Denken aushebelt.
Dem Trank, der bitteres süß macht,
in dir heißes Feuer schnell entfacht,
der dich dazu bringt zu träumen
und Probleme nicht aufzuräumen.
Langsam geht es mir besser und ich frage:
"Ist dies nun das Ende aller Tage?"
Denn zusammen wollten wir so lang sein,
doch die Antwort ist ganz offenbar Nein.
Daher haben wir uns wohl geirrt,
waren beide wohl ziemlich verwirrt.
So viel zu trinken, das war wohl nicht schlau,
ohne Trank wirkt das alles auch grau.
Was also für mich eigentlich übrig bleibt,
die Erkenntnis, gehe nie zu schnell zu weit.
Und wenn ich den Trank dann wieder trinken kann,
dann nippe ich zuerst eben nur daran.
Doch das wichtigste was zu bedenken ist,
das habe ich bei uns beiden vermisst,
ist das größte erst zu klärende Problem:
"Mit wem trink ich wirklich den Trank? Mit wem?"
16.05.2014