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Freitag, 23. August 2019

zuckerwatte

sie sagen "home is where your heart is"
doch was sie dir nicht sagen ist
dass dein herz auch in der brust
eines anderen schlagen kann

ich bin schon immer so gewesen
nur dass ich mich bei dir so fühle
als wär ich wirklich ich
denn du zeigst mir mich

du bist wie rosa zuckerwatte
nur dass ich von dir nicht genug
und auch kein bauchweh
kriegen kann

und wenn ich in die sterne schau
und dabei an dich denke
dann ist das auch so eklig kitschig
aber irgendwie halt auch schön

und wenn ich vor dem schlafengehen
an deine augen denke
dann würd ich lieber neben dir liegen
und das schlafen vergessen

denn was ist das bisschen schlafverlieren
gegen das wachsein mit dir
so plötzlich wurde mein zuhause
deine nähe und unser wir

23.08.2019

Für Kai

Sonntag, 7. Juli 2019

Lyrische Betrachtung IX - Erklär mir die Welt

Die Worte tropfen
langsam wie Honig
von deinen Lippen
an denen ich hänge
wie du an deinen Idealen

Du erklärst mir die Welt
hinter deinen Augen
Voll verborgener Wege
auf denen ich mich so gerne verlaufe

Kleine Fältchen
und Sommersprossen
wie ein Muster an der Decke über dem Bett
das ich so oft nachdenklich angesehen
und mich Zuhause gefühlt habe

Nur eine Frage bleibt
als deine Lippen sich schließen
und ein Lächeln auf die Reise
in meine Erinnerung schicken

Warum ich?

07.07.2019

Mittwoch, 26. Juni 2019

Weich wie Stahlbeton

Schwache Küsse in der Dunkelheit getauscht
Dunkle Küsse in Momenten der Schwäche
trotz Momenten der Schwäche

Du warst so weich wie Stahlbeton
und in deinen Armen lag das Glück
und ich war das Glück

Weißt du woraus die Flügel von Engeln sind?
Woraus bestehen die Zähne des Teufels?
Ist das was da brennt sein Biss
oder nur dein Blick?
Oder nur mein Blick gebrochen an deinem
zerbrochenen Herzen

Die Flügel von Engeln
sind weich
wie Stahlbeton

Mein Herz war schwer
wie die Flügel von Engeln

Ein Leben

26.06.2019

Dienstag, 7. Mai 2019

tage von einst

weißt du noch damals
als du verlernt hast zu lachen
als wir über die schwarzen steine
hin zur sonne liefen
mit sand in den augen und wasser im mund

hast du vergessen
wie die sterne uns folgten
als unsere blicke sich kreuzten
wie zwei klingen im kampf
und ein herz und eine seele zerteilten

kannst du dich erinnern
an die tage ohne nächte
in denen wir den glauben fanden
den ich später verlor

ich höre im spiegel
noch leise die geister
und sehe in liedern
die tage von einst

07.05.2019

Samstag, 6. April 2019

Hast du den Frühling nicht gesehen?

Weiß bedeckt
die blauen Augen
wie der Schnee
durch Schwärze fällt

Lang gestreckt
die tauben Glieder
wie der See
mit Eis bedeckt

Zwischen roten Lippen schimmert
noch ein Hauch Melancholie
und im toten Herzen wimmert
qualvoll sanft die Apathie

Noch strömt die Luft
durch dich hindurch
und lässt dich all das sehen

Dein Leben ist es
was dich ruft
du musst es nur verstehen

Ich frage mich
hast du wirklich
den Frühling nicht gesehen?

06.04.2019

Donnerstag, 4. April 2019

Jagd

Hörst du, wie sie klatschen?
Ein prasselnder Applaus.
Warum die gute Stimmung?
Ein Jubel und Gebrüll.

Wer ist es den sie feiern?
Niemand den du kennst.
Hörst du das laute Prasseln,
wenn du im Regen rennst?

Wohin scheucht dich das Brüllen?
Immer weiter fort.
Welche Lücken willst du füllen?
Dein Ort ist jeder Ort.

Das Ende stellt die Fragen,
jede Antwort bist du selbst.
Das Brüllen wird dich jagen,
solang du dich verstellst.

04.04.2019

Samstag, 30. März 2019

broken words

black holes spinning
through my mind

black birds singing
'til they die

mumble, stumble,
fall and cry

humble question
tell me why

why is darkness everything I see
is there something that I'm missing

what does darkness even mean to me
will I ever be the one who's kissing

who's kissing the lips of the broken words

30.03.2019

Sonntag, 17. März 2019

Other paths

Where stars once were
she asked for light
but nothing was the answer

Where once a fire lit the night
the coldness made her numb

She looked for all the tiny shards
where once her heart was beating
but what she found were many hearts
herself she was deceiving

For when a human breaks apart
when suddenly life shatters
it's hard to see the other paths
but they're what really matters.

17.03.2019

Montag, 11. März 2019

A maze

I never find any words
but they find me

so when I am speechless
it's just the words
trapped in a maze

and behind every corner
there's a picture of your eyes
making them dizzy
and lost

11.03.2019

Sonntag, 17. Februar 2019

Eyes

He once had lost something.
He didn't know what it was,
but everytime he looked into her eyes,
he knew that she was keeping it for him.

One day she left and she took it with her,
leaving him behind to figure out what it was,
but he can only remember
the colors of her eyes.

17.02.2019

Sonntag, 27. Januar 2019

Deepes Denken

Ich seh die Kiddies depressiv
im Social Media socializen,
wo sie fröhlich sukzessiv
ihr Kartenhaus mit Steineschmeißen
immer weiter niederreißen.

Wo Druck als Synonym für Leben
dem Leben kein Ventil mehr lässt,
wird während alle alles geben
die Luft zum Atmen langsam fest
und von den Besten bleibt kein Rest.

Suizid als Lebensrettung,
Leben um des Lebens Willen,
im Rausch bei jeder Wortverkettung
deep sein zwischen all den Pillen,
die effektiv Erwachsene stillen.

Deepes Denken statt Gedanken,
die uns vielleicht näher bringen,
weshalb all die Menschen schwanken
und hustend lieber Tabak tanken
statt ihr Lieblingslied zu singen.

27.01.2019

Samstag, 26. Januar 2019

gold

du stehst am ende eines regenbogens
in einem leeren topf
und nennst mich einen träumer
während die sonne aufgeht
und ihr goldenes licht
unsere flügel verbrennt

26.01.2019

zucker

du bist aus zucker
wenn es regnet
löst du dich auf
wie die dunklen wolken

26.01.2019

Mittwoch, 2. Januar 2019

Fassade

die welt ist grau
und bunt angemalt

Fassade aus stein
Fassade aus papier
und rissen

was ist dahinter
was ist es
flüchtig, nicht greifbar
und doch so schwer

Leere

01.01.2019

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Lyrische Betrachtung VIII - Zeitgeist

Hinter fremden Wänden sind die Dinge meistens anders, als man vor den fremden Wänden häufig denkt.
Und so laufen wir wir durchs Leben und sind neidisch auf die Dinge, die es hinter fremden Wänden gar nicht gibt.

Deshalb schütten wir und schütten und das Glas ist längst halb voll. Doch im Zwielicht dieses Bildschirms im Büro im zwölften Stock eines viel zu großen Hauses wirkt das viel zu kleine Glas immer nur als wärs fast leer.
Und dann denkt man, man verdurstet, doch das Fass läuft schon seit langem über unsren schmalen Tellerrand hinaus.

Und wir trinken und wir essen und wir saufen und wir fressen und wir denken manchmal, doch wir machen meistens nur.
Denn im Irgendwo sind all die, die wir essen und verleugnen, die wir meiden, um beim Machen nicht zu denken.

Und am Ende sind da wir und wissen nicht mehr, wer wir sind, weil alle Fässer längst gefüllt und jeder Hunger längst gestillt ist.
Und am Ende wissen wir nicht einmal mehr, wie man denn stirbt, weil jedes Gras in das man beißt doch längst verdorrt ist.
Und am Ende stehen wir mit all den Fahnen und Fanfaren auf den Dächern all der viel zu großen Häuser.

Doch wir blicken in das Zwielicht unsrer Nächte und wir fragen uns die Fragen, die wir alle schon seit Jahren auf die Herzen unsrer Kinder tätowieren.
Und dann trinken wir und singen und dann träumen wir vom Springen, doch wir füllen unser schimmeliges Fass.
Denn das ist Zeitgeist, das ist Freigeist, das ist kein Geist, was wir wollen - ist es das?

26.12.2018

Donnerstag, 22. November 2018

kein wort

es gibt kein wort dafür nichts zu fühlen

fröhlich glücklich euphorie
wütend traurig aggression
ohne zu wissen warum

dann nur noch grau

zwischen lustvoll und lustlos
wird das gefühlsleere herz erdrückt

sehnsucht nach lindernder nähe
angst vor dem verlust
liebe, hass, gleichgültigkeit

grau
allein

wir sind krank
denn es gibt kein wort dafür
nichts zu fühlen

22.11.2018

Sonntag, 18. November 2018

Auf Wiedersehen

Für mich warst du immer
alt
selbst als du noch jünger warst
und ich sehr jung

Doch du wirktest immer
jünger
als ich dachte dass du seist
und dafür haben dich meine Kinderaugen bewundert

Und auch viele andere
bewunderten dich
als du noch jung und später etwas älter
aber eben nie wirklich alt warst

Und dann noch etwas später warst du plötzlich allein
doch du blühtest auf und
ich war älter
und wir konnten reden

Und das bleibt

Mit der Zeit wurden auch alle anderen
immer älter
und irgendwann gingen sie
nach und nach

Doch du bliebst

Aber mit ihnen schienen deine
Erinnerungen
ebenfalls zu gehen

Manchmal anstrengend
meist gar nicht so schlimm
vor allem wenn wir trotzdem
lachen konnten

Dann gingen deine Gedanken
immer verschlungenere Wege
und du folgtest ihnen
wurdest müde

Du brauchtest eine Pause
und schliefst ein

Und wie es typisch für dich war
hast du am Ende vergessen
Lebewohl zu sagen

Doch irgendwann
sehen wir uns wieder
und erinnern uns
an die Zeit davor

Auf Wiedersehen

18.11.2018

Freitag, 16. November 2018

Lady Melancholie

Zwischen Seiten alter Bücher
spürt man ihre Tränen.
Zwischen Tönen alter Lieder
hörst du ihre Stille.

Im Knisterschein des Lagerfeuers
siehst du ihr Gesicht,
das die Dunkelheit zwischen euch
mit Dunkelheit erfüllt.

Lady Melancholie
trägt ein bittersüßes Kleid,
ihre Augen sprühen Feuer,
ihre Hände trinken Zeit.

Lady Melancholie
fordert dich zum Tanz heraus,
umzingelt lächelnd deine Sinne,
hält dein Herz mit sanfter Faust.

Im Abendlicht von Sommernächten
spiegelt sich ihr Lachen.
Im kalten Hauch von Wintertagen
streift dich weich ihr Kuss.

Zwischen all den Augenpaaren
hörst du ihren Schatten,
der für dich zur Decke wird,
wenn Müdigkeit dich quält.

Lady Melancholie
ist das bittersüße Leid,
ihre Augen sind das Feuer,
ihre Hände sind die Zeit.

Lady Melancholie
fordert dich zum Tanz heraus,
doch am Ende hälst du selbst
dein armes Herz in deiner Faust.

16.11.2018

Freitag, 19. Oktober 2018

Durch die Wolken

Durch die Wolken stürzt das Dunkel
dieser Nacht in mich hinein,
all die alten Plagegeister
wollen wieder bei mir sein.

Eng umschließen mich die Flügel,
ganz und gar aus schwarzer Haut,
um mich haben Wut und Zweifel
ihren Angstpalast erbaut.

Wilde Stimmen stammeln Stille,
Leere füllt den leeren Raum.
Kaltverzerrt wird Wirklichkeit
graugrotesk zu einem Traum.

Vor dem Fenster schwebt ein Vogel
durch die schwingenschwarze Luft
und der Mond versteckt die Sonne
in der Horizontengruft.

19.10.2018

Samstag, 13. Oktober 2018

Und wofür?

Leben sind zu Schall und Pulverrauch geworden,
bald schon zog man wieder Hand in Hand.
Schnell jedoch begann erneut das große Morden
und das alles für das kleine bisschen Land.

Diese Wüste ist heut Heimat vieler Leute,
doch sie birgt den Treibstoff dieser Welt -
plötzlich werden dann die Jäger selbst zur Beute
und das alles für das kleine bisschen Geld.

Auf den Straßen spielen Kinder mit Gewehren
zwischen Staub und Trümmern, Glas und Schrott.
Krieg gewonnen - Eltern ruhen jetzt in Ehren
und das alles für das kleine bisschen Gott.

13.10.2018