Er ist ein Künstler, lange schon,
er liebt das Spiel der Farben,
sein Pinsel zeichnet feine Striche
und schenkt der Leinwand Narben.
Die Bilder zeigen seine Seele
und innerstes Verlangen,
kein Pinselstrich, kann heut noch zeugen
vom anfänglichen Bangen.
Doch weiß er, dass sein Geist erfriert,
nichts Warmes ist geblieben,
so sehr hat ihn die Kunst bestimmt,
dass er vergaß zu lieben.
So sucht er nun den Höhepunkt
des kurzen Künstlerlebens,
ein letztes Bild, ein neues Stück,
ein letzter Strich, kein Weg zurück.
Sein Meisterwerk ist diese Nacht,
den Boden färbt er rot;
rot erstrahlt der Morgenhimmel,
des Kunstwerks Titel: Tod.
04.02.2017